Gerade jetzt setzen Mitarbeiter große Erwartungen in ihre Arbeitgeber. Eine vom Kommunikationsunternehmen Edelman durchgeführte globale Studie* zeigt, dass auf der Suche nach glaubwürdigen Informationen der eigene Arbeitgeber die vertrauenswürdigste Quelle ist. Dies wird im globalen ‘Edelman Trust Barometer 2020 Special Report‘ „Trust und der Coronavirus“ deutlich, für den eine Zehn-Länder-Studie in Brasilien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada, Südafrika, Südkorea und den USA durchgeführt wurde. 63 Prozent schenken den Nachrichten ihres Arbeitgebers Vertrauen – noch vor der Regierung und den traditionellen Medien. Sie erwarten zudem Klarheit darüber, wie sich das Virus auf die Arbeitsfähigkeit des Unternehmens auswirkt. Dies sind auf den ersten Blick beruhigende Zahlen: Der Arbeitgeber genießt einen großen Vertrauensvorschuss. Gleichzeitig ist mit dieser Erwartung eine hohe Verantwortung verbunden, die Unternehmensspitzen fordern und oft auch überfordern kann.
Wenig Vertrauen der Führungskräfte
Allerdings glauben laut der Studie nur 15 Prozent der befragten Führungskräfte, dass die eigene Geschäftsführung mit disruptiven Themen wie neuen Technologien, Klimawandel oder der Corona-Pandemie umgehen kann. Die Skepsis der Führungskräfte ist ein Alarmzeichen: Jede Krise wandelt sich irgendwann zum Besseren. Die Frage wird dann sein, wie die Unternehmen durch die Krise gegangen sind. Verlassen Führungskräfte ein Unternehmen, weil sie nicht mehr an die Zukunftsfähigkeit der Firma glauben, hinterlassen sie nicht nur eine persönliche Leerstelle: Sie nehmen Know-how und Netzwerke mit. Und stören so das empfindliche Gleichgewicht des Mikrokosmos Firma.
Prozesse und Rollen neu definieren
Intensive, zielgruppengerichtete und nachhaltige Kommunikation ist hier nötig, damit sich Führungskräfte nicht schon in der Krise nach Unternehmen umschauen, denen sie mehr Vertrauen schenken. Hier geht es um Botschaften und Werte sowie Prozesse und Rollen, die in Krisen neu definiert und transparent kommuniziert werden müssen. Ja, es wäre wünschenswert, es gäbe einen Plan B für solche Situationen. Über dem Tagesgeschäft bleibt dies jedoch oft ein frommer Wunsch oder wird ausgeblendet.